Cold Soaking Guide – Trekkingnahrung ohne Kocher

Cold Soaking Guide: So machst du Trekkingnahrung ohne Kocher
September 9, 2025
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Cold Soaking revolutioniert deine Trekkingküche. Keine schweren Kocher, kein Brennstoff, trotzdem vollwertige Mahlzeiten. Spare 400-600 Gramm Gewicht und koche trotzdem unterwegs.

Du stehst vor der nächsten Wanderung und dein Rucksack wird wieder zu schwer?

Das Koch-Set allein wiegt über 600 Gramm, dazu kommt der Brennstoff für mehrere Tage.

Cold Soaking bietet eine elegante Alternative: vollwertige Mahlzeiten ohne Kocher, nur mit kaltem Wasser und etwas Geduld.

Diese Methode stammt aus der amerikanischen Ultraleicht-Community und spart nicht nur erheblich Gewicht, sondern auch Zeit beim Packen und Aufräumen.

Statt 15 Minuten für Kocher-Setup, Kochen und Reinigen brauchst du nur 5 Minuten zum Anrühren.

In diesem Guide erfährst du die Grundlagen von Cold Soaking, welche Lebensmittel sich eignen und wie lange verschiedene Zutaten zum Einweichen brauchen.

Du lernst die richtigen Behälter kennen, wichtige Hygiene-Regeln und bekommst konkrete Rezeptideen für deine nächste Tour.

Am Ende kannst du selbst entscheiden, ob Cold Soaking zu deinem Tourstil passt oder ob du lieber beim bewährten Kocher bleibst.

Was ist Cold Soaking – Definition und Grundprinzip

Cold Soaking bedeutet wörtlich "kaltes Einweichen" und beschreibt eine Zubereitungsmethode für Trekkingnahrung ohne Hitze.

Statt Lebensmittel zu kochen, werden sie in kaltem Wasser rehydriert, bis sie die gewünschte Konsistenz erreichen.

Die Methode funktioniert mit getrockneten oder vorgekochten Lebensmitteln, die durch Wasserzugabe wieder ihre ursprüngliche Textur annehmen.

Couscous beispielsweise quillt in 10-15 Minuten mit kaltem Wasser auf die gleiche Konsistenz wie beim Kochen mit heißem Wasser.

Gewichtsvergleich Koch-Set vs. Cold Soaking

  • Komplettes Koch-Set: 450-680g (Kocher, Topf, Brennstoff)
  • Cold Soaking Setup: 20-80g (nur Behälter)
  • Gewichtsersparnis: 400-600g

Herkunft und Bedeutung im Trekking-Kontext

Cold Soaking entwickelte sich in der amerikanischen Ultraleicht-Szene, wo jedes Gramm zählt.

Weitwanderer auf dem Pacific Crest Trail oder Appalachian Trail nutzen diese Technik seit Jahren erfolgreich.

In Deutschland wird die Methode zunehmend beliebter, besonders bei Bikepacking-Touren und Mikroabenteuern.

Der Trend kam über Outdoor-Blogs und YouTube-Kanäle nach Europa.

Mittlerweile schwören auch deutsche Ultraleicht-Wanderer auf die einfache Zubereitungsmethode.

Besonders in trockenen Sommern, wenn Feuerverbote herrschen, ist Cold Soaking oft die einzige erlaubte "Koch"-Methode.

Ablauf: Wie du unterwegs Mahlzeiten mit kaltem Wasser zubereitest

Der Ablauf ist denkbar einfach:

Du gibst die trockenen Zutaten in einen dichten Behälter, fügst kaltes Wasser hinzu und wartest die entsprechende Einweichzeit ab.

Während das Essen quillt, kannst du das Zelt aufbauen oder die Route für den nächsten Tag planen.

Konkret läuft es so ab: 50g Couscous in den Behälter, 70ml Wasser dazu, umrühren und Deckel drauf.

Nach 15 Minuten ist das Essen fertig.

Ein Teelöffel Olivenöl und etwas Salz verfeinern den Geschmack.

Das Schöne daran:

Du musst nicht daneben stehen und aufpassen.

Während der Couscous quillt, erledigst du andere Aufgaben am Lagerplatz.

Vorteile und Nachteile von Cold Soaking auf Tour

Cold Soaking bietet erhebliche Vorteile, hat aber auch klare Grenzen.

Eine ehrliche Einschätzung hilft dir bei der Entscheidung, ob die Methode zu deinen Bedürfnissen passt

Welche Vorteile bringt Cold Soaking?

Gewichtsersparnis: Der offensichtlichste Vorteil liegt in der Gewichtsreduktion. 400-600 Gramm weniger entsprechen etwa dem Verzicht auf 1,5 Liter Wasser im Rucksack. Für Ultraleicht-Wanderer ist das ein Gamechanger.

Sicherheit: Kein offenes Feuer bedeutet keine Brandgefahr. Besonders bei Trockenheit oder in Gebieten mit Feuerverbot ist das ein entscheidender Vorteil. Du kannst auch in Zelten oder Hütten "kochen", ohne Ventilation zu brauchen.

Einfachheit: Keine Brennstoffplanung, kein Kocher-Setup, keine Topfreinigung. Du sparst Zeit beim Packen und nach dem Essen. Das Setup für Cold Soaking dauert 30 Sekunden statt 5 Minuten.

Geräuschlos: Cold Soaking macht keinen Lärm. Ideal für frühe Starts oder späte Ankünfte, ohne andere Camper zu stören. Kein Zischen von Gas oder Klappern von Töpfen.

Kostenersparnis: Langfristig sparst du Geld für Gaskartuschen oder Brennstoff. Eine Gaskartusche kostet 3-5 Euro und reicht nur für wenige Tage.

Mögliche Nachteile und Grenzen

Kalte Mahlzeiten: Bei niedrigen Temperaturen kann warmes Essen psychologisch wichtig für das Wohlbefinden sein. An einem verregneten, kalten Abend wärmst du dich nicht mit kaltem Couscous auf.

Längere Wartezeiten: Je nach Lebensmittel dauert die Rehydrierung 10 Minuten bis 2 Stunden. Bei Hunger oder Zeitdruck kann das nervig werden.

Keine heißen Getränke: Kaffee, Tee oder heiße Schokolade sind nicht möglich. Für viele Outdoor-Fans gehört der heiße Morgenkaffee zum Ritual.

Begrenzte Lebensmittelauswahl: Nicht alle Trekkingnahrung eignet sich für Cold Soaking. Reis, Bohnen oder frisches Fleisch funktionieren nicht.

Weniger Geschmacksentfaltung: Kälte hemmt die Aromaentwicklung. Gewürze und Fette müssen dosierter eingesetzt werden als beim Kochen.

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Geeignete Lebensmittel und Rezepte für Cold Soaking

Die Auswahl der richtigen Zutaten entscheidet über Erfolg oder Misserfolg beim Cold Soaking.

Grundsätzlich eignen sich alle Lebensmittel, die bereits vorgegart oder fein gemahlen sind.

Mit den richtigen Kombinationen entstehen vollwertige Mahlzeiten zwischen 300-600 kcal pro Portion.

Herzhafte Hauptgerichte

Couscous ist der Klassiker beim Cold Soaking. 50g Couscous nehmen etwa 70ml Wasser auf und sind nach 10-15 Minuten essfertig. Mit 20g Nussmus und Gewürzen entsteht eine sättigende 400-kcal-Mahlzeit.

Instant-Kartoffelpüree funktioniert sofort. Das Pulver bindet kaltes Wasser genauso gut wie warmes. Verfeinere es mit getrockneten Zwiebeln, Kräutern oder einem Löffel Olivenöl für mehr Geschmack und Kalorien.

Ramen-Nudeln ohne Suppenpulver brauchen 30-60 Minuten. Zerbrich sie vorher in kleinere Stücke für bessere Rehydrierung. Das mitgelieferte Würzpulver verleiht den nötigen Geschmack.

Instant-Hummus aus Kichererbsenmehl ist in 5 Minuten fertig und liefert wertvolles Protein. Mix es mit Trockengemüse für extra Vitamine und interessante Textur.

Frühstücksideen

Overnight Oats sind perfekt für Cold Soaking. 40g Haferflocken, 10g Trockenobst und 80ml Wasser ergeben ein nahrhaftes Frühstück. Über Nacht eingeweicht, sind sie morgens sofort essbereit.

Müsli mit Milchpulver braucht nur wenige Minuten. Verwende feine Flocken statt grober für bessere Konsistenz. 30g Müsli plus 10g Milchpulver ergeben eine cremige Mahlzeit.

Instant-Haferbrei mit Trockenobst und Nüssen wird in 5-10 Minuten weich. Ein Teelöffel Honig oder Ahornsirup-Pulver süßt natürlich.

Snacks und Desserts

Chia-Pudding entsteht durch 15-minütiges Quellen von Chia-Samen in kaltem Wasser. 20g Samen auf 100ml Wasser ergeben eine pudding-ähnliche Konsistenz.

Protein-Shakes aus Pulver sind sofort trinkfertig und liefern schnelle Energie nach anstrengenden Etappen.

Kalorienübersicht beliebter Cold-Soaking-Zutaten:

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Einweichzeiten-Tabelle für gängige Trekkingnahrung

Die richtige Zeitplanung ist beim Cold Soaking entscheidend.

Diese Übersicht hilft dir bei der Tourenplanung und verhindert Enttäuschungen am Abend.

Mit den richtigen Timing-Kenntnissen startest du das Einweichen rechtzeitig und hast pünktlich eine fertige Mahlzeit.

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Faktoren, die die Einweichzeit beeinflussen

Wassertemperatur: Warmes Wasser (nicht kochend) verkürzt die Einweichzeiten um 30-50%. Nutze das warme Wasser aus sonnenbeschienenen Flaschen oder lass die Flasche tagsüber in der Sonne liegen.

Salzgehalt: Ein Teelöffel Salz pro 100ml Wasser beschleunigt die Rehydrierung von Nudeln und Getreide merklich. Das Salz zieht Wasser in die Zellstrukturen.

Zerkleinerung: Zerbrochene oder kleinere Stücke weichen schneller ein. Zerbrich Nudeln vor dem Einpacken in mundgerechte Stücke.

Höhenlage: Über 2000m Höhe verlängern sich die Einweichzeiten um etwa 20-30%, da Wasser einen niedrigeren Siedepunkt hat und generell "träger" reagiert.

Tipps:

  • Starte das Einweichen beim Ankommen am Lagerplatz
  • Nutze die Wartezeit für Zeltaufbau oder Planung
  • Bei sehr langen Zeiten: Beginne schon während der letzten Wanderstunde
  • Schmecke zwischendurch ab - manche mögen es bissfester

Richtwerte: von "blitzschnell" bis "braucht Zeit"

Sofort essbar (0-2 Minuten): Alle Pulver und bereits gelöste Zutaten wie Instant-Kartoffelpüree, Proteinpulver oder Milchpulver.

Schnell (5-15 Minuten): Feine Getreideflocken, Couscous, Bulgur und Instant-Haferflocken.

Mittlere Zeit (30-60 Minuten): Ramen-Nudeln, dünne Pasta und Quinoa-Flocken.

Lange Zeit (1-2 Stunden): Normale Nudeln, dicke Pasta und getrocknete Hülsenfrüchte-Flocken.

Die richtigen Behälter fürs Cold Soaking

Der Behälter ist dein wichtigstes Werkzeug beim Cold Soaking.

Er muss dicht, leicht und praktisch sein - schließlich ersetzt er dein gesamtes Koch-Set.

Die Wahl des richtigen Behälters entscheidet darüber, ob Cold Soaking für dich funktioniert oder zur Katastrophe wird.

Worauf es ankommt: leicht, robust, auslaufsicher

Dichtigkeit steht an erster Stelle. Ein leckender Behälter ruiniert nicht nur das Essen, sondern auch den restlichen Rucksackinhalt. Teste jeden Behälter vor der Tour gründlich mit Wasser und drehe ihn in alle Richtungen.

Gewicht ist bei Ultraleicht-Touren entscheidend. Jedes gesparte Gramm zählt, wenn du bereits auf einen Kocher verzichtest. Der Behälter sollte maximal 10% des Inhaltsgewichts wiegen.

Volumen sollte 500-750ml betragen für eine Hauptmahlzeit. Kleinere Behälter (200-400ml) reichen für Snacks oder Frühstück. Zu große Behälter werden unhandlich und schwer.

Material beeinflusst Gewicht und Haltbarkeit. Kunststoff ist leicht, Titan ultraleicht aber teuer, Glas schwer aber geschmacksneutral.

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Beispiele: Wiederverwendete Haushaltsdosen vs. ultraleichte Spezialbehälter

Wiederverwendete Gläser sind die kostengünstigste Option. Ein leeres Erdnussbutter-Glas kostet nichts extra und ist absolut dicht. Der Nachteil: Das Gewicht von 80-120g ist für Ultraleicht-Standards hoch.

Spezialbehälter wurden für Outdoor-Einsätze entwickelt. Titan-Dosen wiegen nur 45-65g bei 500ml Volumen, kosten aber 25-40 Euro. Kunststoff-Behälter sind der Kompromiss zwischen Gewicht und Preis.

Notlösungen wie Zip-Beutel wiegen nur 5-10g, sind aber anfällig für Beschädigungen. Mit einer festen Unterlage (wie einem Teller) funktionieren sie für warme, trockene Touren.

Behälter-Vergleich:

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Pack-Tipp: Behältergröße und Mengenplanung

Plane 100-150ml Wasser pro 50g Trockenzutaten. Ein 500ml-Behälter reicht für eine 400-500 kcal Hauptmahlzeit.

Für Tagesrationen empfehlen sich 2-3 kleine Behälter statt einem großen - das erleichtert die Rucksackorganisation und du kannst verschiedene Mahlzeiten parallel vorbereiten.

Faustregel: Der Behälter sollte zu 2/3 gefüllt sein. So bleibt Platz zum Umrühren und das Essen kann richtig quellen.

Reinigung unterwegs: Plane warmes Wasser für die Reinigung ein oder nutze Sand als natürliches Scheuermittel. Fettige Reste lassen sich so auch ohne Spülmittel entfernen.

Hygiene und Haltbarkeit beim Cold Soaking

Cold Soaking birgt Hygienerisiken, die beim Kochen durch hohe Temperaturen eliminiert werden.

Bakterien, Keime und Schimmel können sich in feuchter Umgebung schnell vermehren.

Sauberes Arbeiten ist daher nicht nur empfehlenswert, sondern überlebenswichtig.

Eine Lebensmittelvergiftung mitten in der Wildnis kann gefährlich werden.

Sauberes Wasser und Gefäß: Vermeidung von Keimen im Essen

Wasserhygiene: Verwende ausschließlich gefiltertes, abgekochtes oder aus sicherer Quelle stammendes Wasser. Leitungswasser aus deutschen Städten ist meist unbedenklich, Bergquellen können Keime enthalten. Im Zweifel nutze Wasserreinigungstabletten oder einen hochwertigen Filter.

Behälterreinigung: Spüle den Behälter vor jeder Nutzung gründlich aus. Auch wenn er sauber aussieht - Bakterien sind unsichtbar. Seifenreste können den Geschmack beeinträchtigen, also gründlich nachspülen.

Saubere Hände: Wasche dir vor der Zubereitung die Hände mindestens 20 Sekunden mit Seife oder nutze Desinfektionsmittel. Deine Hände sind die häufigste Kontaminationsquelle.

Löffel und Werkzeuge: Auch der Löffel zum Umrühren muss sauber sein. Spüle ihn vor Gebrauch ab oder wische ihn mit einem sauberen Tuch ab.

Lebensmittel sicher einweichen – Temperatur, maximale Ziehzeiten

Temperaturkritisch: Bei Temperaturen über 25°C können sich Bakterien nach 2-4 Stunden stark vermehren. Die "Danger Zone" für Lebensmittel liegt zwischen 5°C und 60°C - genau da, wo Cold Soaking stattfindet.

Maximale Ziehzeiten nach Temperatur:

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Standort wählen: Stelle den Behälter in den Schatten und möglichst kühl. Direkte Sonneneinstrahlung heizt das Essen auf und beschleunigt Bakterienwachstum.

Bei Zweifeln: Entsorge das Essen sofort. Eine Lebensmittelvergiftung auf Tour ist gefährlich und kann tagelang außer Gefecht setzen. Lieber einen Riegel essen als das Risiko eingehen.

Haltbarkeit vorbereiteter Meals

Trockenmischungen in vakuumierten Beuteln halten 6-12 Monate bei trockener, kühler Lagerung. Beschrifte sie mit Inhalt und Datum. Feuchtigkeit ist der größte Feind - schon wenige Wassertropfen können Schimmelbildung auslösen.

Fertig-Portionen für mehrere Tage im Voraus zu mischen ist nicht empfehlenswert. Bereite täglich frisch zu, auch wenn es mehr Arbeit bedeutet.

Lagerung unterwegs: Bewahre Trockenzutaten in wasserdichten Behältern auf. Zip-Beutel sind oft nicht 100% dicht. Nutze zusätzliche Packsäcke als Schutz.

Haltbarkeit nach Zutaten:

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Cold Soaking für Allergiker und besondere Ernährungsweisen

Cold Soaking funktioniert mit fast allen Ernährungsformen.

Mit den richtigen Substitutionen findest du passende Alternativen für jede Diät oder Unverträglichkeit.

Das Schöne dabei:

Die Zubereitungsmethode bleibt gleich, nur die Zutaten ändern sich.

So können auch Allergiker, Veganer oder Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen von den Vorteilen des Cold Soaking profitieren.

Glutenfreie Optionen

Getreide-Alternativen gibt es reichlich. Statt Weizen-Couscous nutzt du Hirse-Flocken, die in 15-20 Minuten weich werden. Reisnudeln ersetzen normale Pasta und brauchen 45-90 Minuten zum Einweichen. Quinoa-Flocken quellen in 10-15 Minuten und liefern alle essentiellen Aminosäuren.

Buchweizen-Flocken sind von Natur aus glutenfrei und haben einen nussigen Geschmack. Sie eignen sich besonders für herzhafte Gerichte und Frühstück.

Achtung bei Haferflocken: Nur explizit als glutenfrei beworbene Produkte verwenden. Kreuzkontamination in der Produktion ist häufig, da Hafer oft in Betrieben verarbeitet wird, die auch Weizen handhaben.

Vegane und vegetarische Anpassungen

Protein-Quellen sind bei veganer Ernährung besonders wichtig. Kichererbsenmehl liefert 20g Protein pro 100g und lässt sich zu cremigen Breien einweichen. Hanfprotein-Pulver löst sich schnell und hat einen nussigen Geschmack.

Hefe-Flocken verleihen einen käsigen Umami-Geschmack und enthalten wichtige B-Vitamine, besonders B12. Ein Esslöffel Hefe-Flocken verwandelt fades Kartoffelpüree in eine würzige Mahlzeit.

Sesammus statt Erdnussbutter liefert mehr Kalzium und passt gut zu orientalischen Gewürzen. Tahini macht Couscous besonders cremig.

Allergie-Alternativen

Bei Nussallergie ist Sonnenblumenkernmus die beste Alternative. Es hat ähnliche Konsistenz wie Erdnussbutter, aber milderen Geschmack. Kürbiskern-Protein ist eine weitere Option mit hohem Eiweißgehalt.

Bei Laktoseintoleranz ersetzen pflanzliche Milchpulver die Kuhmilch. Mandelmilchpulver ist mild, Hafermilchpulver natürlich süß, Kokosmilchpulver macht Gerichte besonders cremig.

Nährhefe statt Parmesan bringt den gewünschten käsigen Geschmack ohne Milchprodukte. Zwei Teelöffel Nährhefe entsprechen etwa einem Esslöffel geriebenem Käse.

Substitutionen für Allergiker

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Low-Carb und Keto-Anpassungen

Weniger Kohlenhydrate bedeutet mehr Fokus auf Proteine und Fette. Proteinpulver wird zur Basis, ergänzt durch Nussmus und Samen. Konjak-Nudeln (Shirataki) enthalten fast keine Kohlenhydrate und sind in 20-30 Minuten eingeweicht.

Samen und Nüsse liefern gesunde Fette. Chia-Samen, Leinsamen und Hanfsamen quellen zu nahrhaften Puddings auf. Kokosraspel macht Gerichte cremig ohne Kohlenhydrate.

Histaminarme Ernährung

Frische Zutaten sind bei Histaminintoleranz wichtig. Vermeide lange gelagerte oder fermentierte Lebensmittel. Quinoa-Flocken sind meist gut verträglich, ebenso Reis und frische Kräuter.

Gewürze sparsam verwenden. Salz, frische Kräuter und milde Gewürze sind meist unbedenklich. Chili, Paprika und lange gelagerte Gewürzmischungen können problematisch sein.

Fazit – Cold Soaking bewusst und situativ einsetzen

Cold Soaking ist ein mächtiges Werkzeug für gewichtsbewusste Outdoor-Fans, aber kein Allheilmittel.

Die Methode glänzt bei warmen Temperaturen, kurzen bis mittleren Touren und wenn jedes Gramm zählt.

Mit 400-600g Gewichtsersparnis macht sich der Verzicht auf den Kocher bereits nach wenigen Kilometern bemerkbar.

Besonders sinnvoll ist die Methode bei Mehrtagestouren mit Gewichtsfokus, in Gebieten mit Feuerverbot oder wenn du geräuschlos "kochen" möchtest.

Ultraleicht-Wanderer, Bikepacker und Mikroabenteurer profitieren am meisten von der einfachen Zubereitungsmethode.

Weniger geeignet ist Cold Soaking bei kalten Temperaturen, wenn du warme Getränke liebst oder komplexe Gerichte bevorzugst.

Für Wochenend-Trips unter 20°C bevorzugen etwa 70% der Wanderer warme Mahlzeiten - das ist völlig normal und kein Zeichen von Schwäche.

Ein Kompromiss kann der Hybrid-Ansatz sein:

Cold Soaking für Hauptmahlzeiten, dazu eine kleine 30g Gaskartusche für 5-7 heiße Getränke.

So kombinierst du Gewichtsersparnis mit Komfort und musst nicht komplett auf den heißen Morgenkaffee verzichten.

Praxistest vor der großen Tour – persönliche Vorlieben entdecken

Mein Tipp: Teste Cold Soaking vor längeren Touren ausgiebig zu Hause oder auf kurzen Wochenendtrips. Probiere verschiedene Rezepte aus und finde heraus, welche Konsistenzen und Geschmäcker dir zusagen. Nicht jeder mag kaltes Trekking-Essen sofort.

Was funktioniert für dich? Manche lieben die Einfachheit und Effizienz, andere vermissen den Ritual-Charakter des Kochens. Beide Ansätze sind völlig in Ordnung. Das Wichtigste ist, dass du dich auf Tour wohlfühlst und gut isst.

Langsam herantasten: Beginne mit einfachen Gerichten wie Couscous oder Overnight Oats. Wenn dir das schmeckt, probiere komplexere Kombinationen. Mit etwas Übung wird Cold Soaking zur praktischen Alternative, die dir neue Möglichkeiten eröffnet.

Die Methode erweitert deine Optionen, anstatt sie zu begrenzen.

Du kannst spontaner touren, bist flexibler bei der Routenwahl und musst dir keine Gedanken über Brennstoffversorgung machen.

Das ist echte Outdoor-Freiheit.

Stay Hungry!

FAQ - Häufige Fragen zum Cold Soaking

Welche Lebensmittel eignen sich nicht für Cold Soaking?

Reis, getrocknete Hülsenfrüchte und rohes Fleisch brauchen hohe Temperaturen zum sicheren Garen und funktionieren nicht. Frische Zutaten ohne Konservierung verderben schnell ohne Kühlung. Auch harte Nudeln aus Hartweizen brauchen sehr lange Einweichzeiten.

Kann ich Cold Soaking auch im Winter nutzen?

Technisch funktioniert es, aber kaltes Essen bei niedrigen Temperaturen ist unkomfortabel und kann die Körpertemperatur zusätzlich senken. Warme Getränke und Mahlzeiten sind dann oft wichtiger für das Wohlbefinden und die Moral.

Wie lange hält sich eingweichte Nahrung unterwegs?

Bei warmen Temperaturen über 25°C maximal 4 Stunden, bei kühlerem Wetter bis zu 8 Stunden. Danach steigt das Risiko für Bakterienwachstum und Verderb erheblich. Bei Zweifeln lieber entsorgen als riskieren.

Spart Cold Soaking wirklich so viel Gewicht?

Ja, ein komplettes Koch-Set mit Kocher, Topf und Brennstoff wiegt 450-680g. Cold Soaking braucht nur einen 20-80g schweren Behälter. Das entspricht einer Ersparnis von 400-600g - so viel wie 1,5 Liter Wasser.

Schmeckt kalt eingeweichte Nahrung anders als gekochte?

Die Konsistenz ist sehr ähnlich, aber Aromen entfalten sich bei kalter Zubereitung weniger intensiv. Gewürze, Salz und Öle sind daher wichtiger als beim herkömmlichen Kochen. Mit der richtigen Würzung schmeckt es genauso gut.

© Titelbild:  depositphotos.com 

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